Wenn Ehen in die Jahre kommen

Nach Jahren der Ehe und Kindererziehung stehen viele Paare vor einem Scherbenhaufen. Was tun, wenn das Familiennest leer ist und Sie nur noch Ihren Partner haben? In diesem Artikel gehe ich auf die verschiedenen Möglichkeiten ein, die Paare in dieser Phase ihres Lebens haben. Außerdem gebe ich Tipps, wie Sie die Verbindung zu Ihrem Partner aufrechterhalten und ein neues Leben für sich selbst aufbauen können.

WIE KANN ICH DIESE HERAUSFORDERUNG ANGEHEN

Es ist notwendig zu hinterfragen, was ist an Bindung noch da?
Wie kann ich das Vorhandene intensivieren und festigen. Am Beginn ist es nicht förderlich, sich auf die Dinge zu konzentrieren die einem fehlen. Denn die Partnerschaft wurde zurückgedrängt, als zweitrangig wahrgenommen. Die Kinder fordern viel Zeit und Aufmerksamkeit. Wenn nun die Kinder ausgezogen sind und die Ehefrau versucht die freigewordene Zeit ihrem Mann zu widmen kann sich das negativ auf die Partnerschaft auswirken. In solch einer fragilen Phase ist es wichtig, gemeinsam das Miteinander zu fördern.
Um die Annäherung erfolgreich zu gestalten, ist Geduld und Fingerspitzengefühl nötig.

DIE BEDEUTUNG VON KOMUNIKATION BEI DER BEWÄLTIGUNG VON PROBLEMEN

  • Zuhören und Verstehen
  • Unterstützende Gespräche
  • Konflikte ansprechen und lösen

Sicher kennst du den Spruch „Zuhören will gelernt sein“ und es stimmt, zuzuhören ohne sich sofort angegriffen zu fühlen und dem Bedürfnis nach Verteidigung nachzugeben, will gelernt werden. Offen zuhören, hinterfragen, was will mein Partner mir sagen. Ist die Äußerung meines Mannes tatsächlich ein Vorwurf? Oder nehme ich es als Vorwurf wahr, weil ich bei diesem Thema verletzlich bin? Versuchen zu verstehen, was möchte mein Partner mir mitteilen, die Botschaft hinter den Worten zu verstehen.
Unterstützende Gespräche führen, die das gemeinsame Stärken und Erweitern. Eine Ehe retten, wenn nur einer will, geht das? Ja, es geht! Ein gemeinsamer Termin bei einer Paarberatung ist meist schwer zu vereinbaren. Oft blockiert der Partner den Vorschlag zur Paarberatung zu gehen, weil er nicht an eine Besserung der Beziehung durch eine Beratung glaubt, oder sich einer fremden Person gegenüber nicht öffnen mag. In solch einer Situation, die Flinte ins Korn zu werfen ist keine Lösung. In solch einer Lage sollte derjenige der die Beziehung retten möchte, die ersten Schritte allein gehen. Die Erfahrung zeigt, dass oft kleine positive Veränderungen schon ausreichen, den Partner zu motivieren, mitzuarbeiten und sich zu öffnen.
Konflikte müssen und sollen angesprochen werden, Lösungen ohne gegenseitige Schuldzuweisungen gesucht werden. Konflikte aufzulösen, ist unerlässlich, um wieder offen und klar mit den eigenen und den Gefühlen des Partners umgehen zu können. Mein Partner hört mir nicht zu! In der Erwartung, einer Schuldzuweisung, zieht sich der Partner meist zurück, es ist nicht selten, dass man das Gefühl hat, „ich kann sagen, was ich will, es kommt nicht an“. Auch da ist das Ziel ohne Vorwürfe sachlich das Problem anzusprechen. Anfangs wird es vermutlich schwierig sein, aber dranbleiben ist hier die Devise.

AUSZEIT NEHMEN

Eine wichtige Strategie für eine Harmonische Beziehung können gemeinsame Unternehmungen sein. Der Samstägliche Besuch auf dem Wochenmarkt, mit der abschließenden Tasse Kaffee in einem netten Lokal, zum Beispiel. Oder auch etwas anderes, es sollte wiederkehrend sein, damit ein positives Ritual aufgebaut wird. Interesse für das Hobby des Partners aufbauen. Oder noch besser ein gemeinsames Hobby finden. Verbringen sie Zeit miteinander. Als die Kinder noch im Haus waren, wurden Freizeitaktivitäten oft getrennt wahrgenommen. Das ist jetzt vorbei, beginnt zusammen den Alltag aktiv zu gestalten und Freude am Leben zu haben.

DAS MISSTRAUEN ÜBERWINDEN

Eine lange Beziehung hat auch Lügen, Täuschungen und vielleicht sogar das Fremdgehen eines Partners erlebt. Vertrauen wieder aufzubauen ist absolut notwendig, es kann keine Partnerschaft ohne Vertrauen existieren. Es ist schwer dem anderen zu Vertrauen, wenn man enttäuscht und verletzt wurde.
Die Frage, kann ich das vergangene verzeihen, ist ein wichtiger Punkt. Es macht keinen Sinn, bei einem Konflikt alte Verfehlungen des Partners zu erwähnen oder sie ihm vorzuwerfen. Das befeuert nur den Konflikt, und erschwert es, zu einer positiven Lösung zu kommen.
Im Zusammenhang mit all den zuvor benannten Veränderungsvorschlägen, kann und sollte es auch möglich sein, einen Vertrauensvorschuss geben zu können.


 
 
 
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